Samstag, 12. Februar 2011

Qualität vs. Quantität!

Liebe Leser,

ich möchte mich heute mit einem Thema befassen, welches mich seit längerer Zeit beschäftigt und nahezu quält.

Unsere Geschichte beginnt vor etwa einem Jahr (plus minus ein paar Monate ;-) ). Damals sagte sich die Aktivitas, dass die bisher vorhandene Quantität ersetzt wird durch Qualität. Man trennte sich von Mitgliedern, denen man Unfähigkeit, Desinteresse usw. nicht nur unterstellte, sondern sogar nachweisen konnte. Auch die Konstante der Verbindung, die Wohnetage, wurde von subversiven sowie faulen Elementen befreit, um einen Neuanfang zu ermöglichen.

Es begann eine bis dahin noch nicht gesehene Aktion zur Akquirierung neuer Mieter. Gefühlte hunderte Bewerber wurden durch die "WG" geschleust. Man entschied sich dann für neue Bewohner, die in ihrem christlichen, gesellschaftlichen Denken und in ihrer Überzeugung bezüglich der Offenheit zu Studentenverbindungen und ihrer Daseinsberechtigung scheinbar gefestigt waren.

Ihr Eintritt in die Verbindung selbst verlief dann reibungslos und schnell. Die Fuxenzeit dauerte nicht allzulange an. Genauer gesagt dauerte diese nur ein Semester (außer bei einem der Füxe, der in den nächsten Tagen seinen zweiten Anlauf für die Burschenprüfung nehmen wird!!). Im Nachhinein stellt sich die Frage, ob man diese nicht hätte, entgegen aller Anzeichen, verlängern sollen??

Mittlerweile ist es so, das die neu erworbenen "Elemente" das Ruder in die Hand nehmen und selbst eingesessene Mitglieder mit Erfahrung auf Conventen erpressen!! Man möge mir verzeihen, dass ich hier auf Einzelheiten verzichte, da diese dem Conventsgeheimnis unterliegen.

Jedes Ansprechen eines dieser Mitglieder auf offiziell begangene Fehler, die gegen Satzung, Comment oder Geschäftsordnung der Verbindung verstoßen, oder Fehler, die im Rahmen der Geschichte von Studentenverbindungen oder der Geschichte unseres Dachverbandes nicht geschehen dürften, wird stets als persönlicher Angriff gewertet und nicht als konstruktive Kritik, die lediglich dem Fortbestand der Verbindung und der Einhaltung der allgemein gültigen Regeln dienen soll.

Wie soll man sich noch Gehör verschaffen? Es erklingen mittlerweile schon Stimmen, die einem raten, das Zepter aus der Hand zu geben, selbst die Philistrierung oder Inaktivierung durchzuziehen. Doch kann man wirklich guten Gewissens den aktiven Betrieb einer Studentenverbindung an unfähige und unwissende Mitglieder übergeben? Kann man Menschen, die sich der Verantwortung gegenüber der Verbindung, gegenüber allen anderen Mitgliedern und auch gegenüber der Geschichte nicht bewusst sind, die Leitung übergeben? Kann man Mitgliedern, die sich stellenweise weniger als in einem Kegelverein engagieren, die Zukunft einer mehr als hundertjährigen Tradition in die Hände legen?

Ich sage NEIN!

Die Arbeit und der Schweiß, die man selbst und andere Verbindungsbrüder mittlerweile investiert haben, darf nicht umsonst gewesen sein!

Daher werde ich den Kampf fortsetzen.

Ich frage mich nur, woher ich die Kraft nehmen soll, gegen eine derartige Macht anzukämpfen. Momentan suche ich Kraft in dem Wissen, dass es wieder besser werden wird und darin, dass die Wege des Herrn unergründlich sind.

Ich musste mir hier einfach mal Luft machen!! Eventuell kommen hierzu in naher Zukunft noch weitere Einträge. Das Tagesgeschäft der Verbindung wird dies entscheiden.

Grüße, Simon Carter.

2 Kommentare:

  1. Na dann bin ich mal gespannt auf die Seniors-Rede zur Abkneipe nächste Woche. Die wird wohl wieder unter dem Motto "ham wir wieder alles schön gemacht dies Semester" ablaufen; so richtig unvorbereitet halt.

    AntwortenLöschen